Es war einmal…. vor 25 Jahren. Der Euro­sprinter wird vorgestellt.

Heute vor 25 Jahren, am 4. März 1993, wurde der von Krauss-Maffei und Siemens auf eigene Kosten und Risiko gebaute EuroSprinter auf einer Rundfahrt von Bonn nach Bonn von den Vorständen der beiden Firmen geladenen Gästen und der Fachpresse vorgestellt.

Meine Bilder von dieser Fahrt sind derzeit irgendwie unauffindbar, nur dieses eine, ziemlich miese Bild vom Halt in Köln konnte ich finden.

Über die Geschichte des EuroSprinters, dem Prototyp der erfolgreichen EuroSprinter-Familie von Siemens wurde ja schon vielfach berichtet – am umfassendsten im beim Eisenbahnkurier erschienen EuroSprinter-Buch von Dr. Karl Gerhard Baur -, sodass ich mir das hier schenken möchte.

Meine erste Begegnung mit dem EuroSprinter hatte ich am 26. November 1992, einem recht trüben Tag, als „er“ nach Erlangen kam um sich seine geistigen Müttern und Vätern (zumindestens für den E-Teil) mal vorzustellen.

Die Nacht verbrachte er dann im Bw Nürnberg Hbf, wo am Morgen des 27. November 1992 diese Aufnahme mit dem gerade aus Uerdingen gelieferten, aber noch nicht abgenommenen Pendolino 610 020 bei strahlendem Sonnenschein möglich wurde.

1994 wurden seine Stromrichter von Siedebadkühlung auf Wasserkühlung umgebaut und die Fahrzeugsteuerung von SIBAS 16 auf SIBAS 32 umgestellt. 1995 kam er recht häufig mit den IC 700/709 zwischen München und Nürnberg zum Einsatz, wo ich ihn im Juli 95 zufällig bei Breitenfurt im Altmühltal sehen konnte.

Nachdem ich dann wusste, wann der EuroSprinter mit dem IC 700 nach Nürnberg kam, war es dann ein leichtes, ihn vor seiner Gegenleistung – IC 709 – aufzulauern. Ein paar Tage später gelang mir dann diese Nachtaufnahme in Nürnberg. Charmant an der Sache war dann noch, dass der IC 709 an diesem Tag von 120 005 von Leipzig nach Nürnberg gebracht worden war. Ein Treffen der Prototypen!

Nach Gründung der Siemens-Dispolok wurde der EuroSprinter dort beheimatet und überwiegend für die Überstellung von Siemens-Fahrzeugen von und nach den einzelnen Siemens-Standorten eingesetzt. Mit dem Verkauf von Dispolok an MRCE wechselte er in den Fahrzeugbestand des Siemens Prüf- und Testcenters Wildenrath (PCW). Interessant ist, dass der EuroSprinter sowohl bei Dispolok als auch im PCW in ganz persönlicher Pflege stand und steht, was ohne Zweifel dazu beigetragen hat, dass er heute überhaupt noch existiert. Derzeit erhält er im Werk Dessau eine Hauptuntersuchung und sein viertes Aussendesign. Lassen wir uns überraschen, wie das aussieht und wo wir ihn dieses Jahr überall sehen werden.